Die Wiener Kaffeehaus-Kultur
Die Wiener Kaffeehaus-Kultur
Mit unendlichem Dank an den, der mir in Wien ein Zuhause geschenkt hat
„Wien, nur Wien du kennst mich up, kennst mich down
Du kennst mich
Nur Wien, nur Wien, du nur allein
Wohin sind deine Frauen?“ – Die Frauen, die sitzen wahrscheinlich bei Kaffee und Kuchen in ihrem Lieblingscafé.
Wien – wer kennt es nicht? Hunderte von Musikern und Musikerinnen haben die österreichische Hauptstadt schon besungen, und das aus gutem Grund. „Vienna Calling“ stammt von Falco, einem der berühmtesten österreichischen Künstlern überhaupt. Auch internationale Größen haben Lieder über Wien geschrieben, darunter z. B. die Beatles. „Goodnight Vienna“ (wie ihr Song auch heißt) wurde zu ihrer Zeit als Ausdruck verwendet, der eine ausschweifende Nacht beschreibt. Aber die Stadt bietet nicht nur etliche Partymöglichkeiten, wo man schon mal eine ausschweifende Nacht verbringen kann, sondern auch wunderschöne Gebäude, Geschichte, Kultur und Menschen.
So unterscheiden sich die Kaffeehaus-Kulturen
Eine der wohl berühmtesten Traditionen der Stadt ist die Wiener Kaffeehaus-Kultur. Sie unterscheidet sich sehr von anderen Kaffeekulturen. „Sie haben’s gut, Sie können ins Kaffeehaus geh’n!” hat der österreichische Kaiser Franz Joseph I (1830–1916) schon richtig festgestellt.
In Italien, meinem Heimatland, spielt es sich zum Beispiel folgendermaßen ab: Meistens nach dem Mittagessen geht man in ein Café, bestellt sich einen Espresso, der generell nur die Größe eines Shots hat und auch so getrunken wird; man bezahlt seinen Euro dafür und geht. All das passiert innerhalb von wenigen Minuten und teilweise auch nur an der Theke. In Österreich etwas Undenkbares.
Eines schönen Nachmittags sitze ich also mit meiner Familie in einem Café in Österreich. Da es ein Sonntag ist, ist es noch besser besucht als normalerweise und wir ergattern gerade noch den letzten freien Tisch. Wir bestellen, trinken unsere Espressos und als wir nach gefühlten zehn Minuten die Rechnung begleichen und daraufhin das Lokal verlassen, werden wir mit eigenartigen Blicken gemustert. Wie kann man seinen Sonntagskaffee so schnell genießen?
Und so kam das Kultgetränk nach Wien
Wien ist also bekannt für seine Kaffeehaus-Kultur. Das geht so weit, dass sie im November 2011 in die Liste des nationalen immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde. Aber woher kommt diese besondere Tradition eigentlich und was genau beinhaltet sie?
Einer Legende nach sollen die Türken, die 1683 die Stadt belagert haben, den Kaffee mitgebracht haben. Sie wurden aber aus der Stadt vertrieben und haben auf der Flucht ihre unzähligen Säcke mit Kaffeebohnen zurückgelassen. Diese wurden von den Einwohnern entdeckt und zu dem heute so beliebten Getränk gebraut. Das erste Kaffeehaus in Wien wurde 1685 eröffnet, mit spezieller Erlaubnis des damaligen Kaisers.wi
Im Laufe des 18. Jahrhunderts hatten einige Kaffeehausbetreiber, auch Kaffeesieder genannt, die geniale Idee, gratis Zeitungen aufzulegen (Österreichisch für auslegen). Dadurch wurden die Kaffeehäuser auch zu einem kulturellen Treffpunkt, denn Professoren, Studenten, Gelehrte und alle, die sich dafür interessierten, konnten dort Nachrichten aus aller Welt lesen. Das stimmt so nicht ganz: Frauen durften die Kaffeehäuser erst ab 1856 besuchen.
Bis heute gehört das Zeitunglesen für viele Kaffeetrinker dazu wie die Brezel zur Weißwurst. Man sollte diesen Service auch nutzen, denn durch ihn steigen die Kaffeepreise. So ist es kein Wunder, wenn man in Wien für einen Kaffee bis zu fünf Euro bezahlt. Irgendwie müssen ja auch die Zeitungen bezahlt werden.
Die Wiener Cafés strahlen schon beim ersten Eintreten die Gemütlichkeit des eigenen Wohnzimmers aus. Rote Samt- oder Lederpolster, Keramik in Gold und Weiß, große, goldene Wandspiegel. Passend dazu Marmortische oder Tischdecken in Altrosa-Farbton und dunkle Holzvertäfelungen. Inneneinrichtung im Stil des Historismus. Diese ganz besondere Atmosphäre lädt zum Verweilen ein. Deshalb ist es nicht überraschend, dass manche Gäste ganze Stunden dort verbringen. Sie lesen Zeitung, nehmen sich Zeit für sich und ihren Kaffee oder beobachten einfach nur die Anderen. Weil viele Gäste durchaus auch alleine kommen, hat man in den meisten Kaffeehäusern seine Ruhe. Leise Gespräche, das Rascheln beim Umblättern der Zeitungen, ab und zu das Klirren eines Löffelchens. Ansonsten herrscht Ruhe in dem mit gerösteten Kaffeebohnengeruch durchfluteten Raum.
Die (nichtexistierende) Freundlichkeit der Wiener und Wienerinnen
Ein weiterer wichtiger Baustein der Wiener Kaffeehaus-Kultur ist die Unfreundlichkeit, die mit dem Kaffee serviert wird. Jedem, der schon einmal in einem Wiener Café saß, ist sie wahrscheinlich aufgefallen. Vor allem wenn man an andere Maßstäbe gewohnt ist. Der Service baut nicht darauf, sich freundlich mit den Kunden auszutauschen, sie nach ihrem Befinden zu fragen oder gar ein Schwätzchen zu halten. Die derbe Stimmung der Wiener und Wienerinnen, oft auch Grant genannt, gehört schon zur berühmt-berüchtigten Kaffeekultur dazu. Bei Umfragen zu den unfreundlichsten Städten der Welt ist Wien ganz vorne mit dabei. Dennoch wird Wien immer wieder zu einer der lebenswertesten Städte der Welt gewählt. Das eine schließt das andere anscheinend nicht aus.
Wenn man den Wiener Grant am eigenen Leib erfährt, sollte man entspannt bleiben und es nicht allzu persönlich nehmen. Für so manchen ist er nämlich schon teil des Charms der Stadt. Klingt erstmal unverständlich, ist aber so. Und mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran und an andere Eigenheiten der Stadt. Nicht nur das, man lernt sogar, sie wertzuschätzen. Und außerdem gibt es in Wien ja nicht nur Wiener.
Lisa Marie Mahlknecht
La cultura del café vienés
Con un agradecimiento infinito a quien me dio un hogar en Viena
„Wien, nur Wien du kennst mich up, kennst mich down
Du kennst mich
Nur Wien, nur Wien, du nur allein
Wohin sind deine Frauen?“ – Las mujeres, probablemente estén sentadas con café y pastel en su café favorito.
Viena, ¿quién no conoce a esta ciudad? Cientos de músicos ya han cantado sobre la capital austriaca, y por muy buenas razones. “Vienna Calling” fue escrito por Falco, uno de los artistas austriacos más famosos de la historia. Las grandes estrellas internacionales también han escrito canciones sobre Viena, como los Beatles, por ejemplo. “Goodnight Vienna” (como también se llama su canción) se utilizaba en su época como expresión para describir noches desenfrenadas. Pero la ciudad no sólo ofrece varias opciones de fiesta donde pasar una noche desenfrenada, sino también hermosos edificios, historia, cultura y gente.
Estas son las diferencias entre las culturas de los cafés
Una de las tradiciones más famosas de la ciudad es la cultura de los cafés vieneses. Es muy diferente de otras culturas de café. “¡Lo tienes bien, puedes ir a la cafetería!”, ya observaba con acierto el emperador austriaco Francisco José I (1830-1916).
En Italia, mi país de origen, por ejemplo, la situación es la siguiente: Normalmente, después de comer, vas a un café, pides un espresso, que generalmente es del tamaño de un shot y también se bebe así de rápido; pagas tu euro por él y te vas. Todo esto ocurre en pocos minutos y a veces sólo parado en el mostrador. Algo impensable en Austria.
Así que una hermosa tarde estoy sentada con mi familia en un café de Austria. Al ser domingo, está más concurrido que de costumbre y conseguimos la última mesa libre. Pedimos, nos tomamos nuestros espressos y, cuando pagamos la cuenta después de lo que parecen haber sido diez minutos, salimos del café, y nos miraban con extrañeza. ¿Cómo pueden disfrutar de su café del domingo en esta velocidad?
Y así es como la bebida de culto llegó a Viena
Viena es conocida por su cultura de los cafés. Tanto es así que en noviembre de 2011 fue incluido en la lista de patrimonio cultural inmaterial nacional de la UNESCO. Pero, ¿de dónde viene esta tradición tan especial y en qué consiste exactamente?
Según la leyenda, los turcos que asediaron la ciudad en 1683 trajeron el café. Pero fueron expulsados de la ciudad y dejaron atrás sus innumerables sacos de granos de café durante su huida. Los habitantes los descubrieron y los convirtieron en la bebida que hoy es tan popular. El primer café de Viena se abrió en 1685, con un permiso especial del emperador de la época.
En el transcurso del siglo XVIII, algunos operadores de cafés, también llamados calderas de café, tuvieron la ingeniosa idea de poner periódicos sin costo junto con el café. Por ello, los cafés se convirtieron también en un lugar de encuentro cultural, ya que profesores, estudiantes, eruditos y cualquier otra persona interesada podían leer allí las noticias de todo el mundo. Esto no es del todo cierto: las mujeres no pudieron acudir a los cafés hasta 1856.
A día de hoy, la lectura del periódico forma parte del consumo de café como el pretzel lo es de la Weißwurst. También hay que hacer uso de este servicio, porque aumenta el precio del café. Así que no es de extrañar que se paguen hasta cinco euros por un café en Viena. De alguna manera hay que pagar los periódicos.
La primera vez que se entra en un café vienés, éste irradia el ambiente acogedor de su propio salón. Tapicería de terciopelo rojo o cuero, cerámica en oro y blanco, grandes espejos de pared dorados. Mesas de mármol a juego o manteles en color rosa viejo y paneles de madera oscura. Diseño de interiores en el estilo del historicismo. Este ambiente tan especial invita a quedarse. Por ello, no es de extrañar que algunos huéspedes pasen horas enteras allí. Leen el periódico, se toman un tiempo para sí mismos y su café o simplemente observan a los demás. Como muchos clientes también vienen solos, la mayoría de los cafés son tranquilos. Conversaciones tranquilas, el susurro de los periódicos, el tintineo ocasional de una cuchara. Por lo demás, el silencio reina en la sala inundada por el olor de los granos de café tostados.
La (inexistente) amabilidad de los vieneses
Otro componente importante de la cultura de los cafés vieneses es la antipatía que se sirve con el café. Cualquiera que se haya sentado alguna vez en un café vienés probablemente lo haya notado. Sobre todo, si está acostumbrado a otras normas. El servicio no se basa en intercambios amistosos con los clientes, preguntándoles cómo están o incluso charlar. El humor tosco de los vieneses, a menudo denominado “Grant”, ya forma parte de la notoria cultura del café. En las encuestas sobre las ciudades más antipáticas del mundo, Viena está a la cabeza. Sin embargo, Viena es votada repetidamente como una de las ciudades más habitables del mundo. Aparentemente, una cosa no excluye a la otra.
Si experimenta el rencor vienés de primera mano, debe permanecer relajado y no tomárselo demasiado a pecho. Para algunos, ya forma parte del encanto de la ciudad. Al principio suena incomprensible, pero es así. Y con el tiempo, te acostumbras a ello y a otras peculiaridades de la ciudad. Y no sólo eso, sino que incluso aprendes a apreciarlos. Además, en Viena no sólo hay vieneses.
Lisa Marie Mahlknecht
Etiqueta:alemania, Centro Alemán, Deutschland, kaffeekultur, leer, literatur, literatura, Mexico, Mexiko, viena, wien, wiener kaffeehaus, wiener kaffeekultur